Eigentlich kennt man es nur von Staaten, Banken oder Unternehmen: Dass sie Diversestes in einem besonders geschützten Tresorraum oder einem unterirdischen Gewölbe, das sich z.B. in einem Bergmassiv befindet, verwahrt. Das Internet-Magazin Listverse nahm ein Top-10-Ranking vor und neben J.P. Morgan, dem Vatikan, dem Pionenbunker in Schweden, wo Wikileaks verwahrt, den Schweizer Banken und Diamanthändlern in Antwerpen, findet man prominenter fünfter Stelle: die Scientologen. Hier der Artikel von Listverse

Konkret geht es beim Scientology-Projekt um deren unterirdischen Bunkerkomplex in einem Bergmassiv in New Mexico, bekannt als Trementina Base. Selbstverständlich soll das Ganze atombombensicher sein. Fest steht, dass das Gelände sicher ist, da es bewacht wird und eigentlich niemand so genau weiß, was die Scientologen dort wirklich treiben.

Geht es nach deren Werbung soll die Hubbardsche Theorie „für die Ewigkeit aufbewahrt werden“. Derart werden die Schriften Hubbard auf rostfreiem Stahl aufgebracht und in Titankapseln verwahrt. Soweit die theoretische Vorgabe des Ende der 1980er-Jahre begonnen Projekts, dass unter der Federführung der geheimen Scientology-Mutter Church of Spiritual Technology (CST) steht. Hier die Scientology-Broschüre …

Eingedenk der Tatsache, dass das Originalmaterial von L. Ron Hubbard in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten unter der Federführung von David Miscavige emsig umgeschrieben und unter dem Stichwort Golden Age of … wieder publiziert wurde, bleibt die Frage offen, was da „für die Ewigkeit verwahrt“ wird? Oder ist das Ganze nur ein großer Fake und dient nur dem Eintreiben von Spenden bei den Mitgliedern?

Fakt ist, dass die verschiedenen Einrichtungen unter der CST-Flagge wiederum dem Building Investment Committee gehören, so Jon Atack, einem Kenner der Szene. Ihm gemäß eignet sich dieses Committee vor allem zum Verschieben von Geldern, wobei die mehr oder weniger anonymen Herrschaften in den letzten Jahren bei missglückten Operationen einiges an Geld verbrannt haben sollen.

Dazu kommt noch, dass das ganze Projekt gestartet wurde, als noch keine DVD-Technologie verfügbar war. Also unabhängig von Miscavige’s „Korrekturen“ seit damals. hieß es auf jeden Fall öfters zurück zum Start.

Blog 6 CST Locations

Betrachtet man die einzelnen CST-Standorte ergibt sich folgendes Bild: Das geheime CST-Hauptquartier Twin Peaks (1) verfügt über einen unterirdischen Bunker. Auf der Creston-Ranch (2), wo Hubbard seine letzten Jahre verbracht hat, existiert kein solcher. In der Lady Washington Mine (3) findet sich einer, ebenfalls in Petrolia (4) und der Trementina Base (5). Die Sweeney Ranch wird gerade aus- oder umgebaut.

Sowohl auf der Creston-Ranch, in Petrolia und der Trementina Base findet sich auch das signifikante Logo der Church of Spiritual Technology (CST), das Hubbard oder dessen Raumschiff bei seiner Rückkehr „leiten“ soll …

Blog 6 CST Logo

Hinsichtlich des CST-Logos noch eine Randbemerkung: Chuck Beatty, ein ehemaliges Sea Org-Mitglied bemerkte treffend, dass ihn dieses frappant an die Lieblingszigaretten von Hubbard erinnert. Nur die Diamanten waren neu hinzugekommen …

Blog 6 Cool

Denis Brennan, der die CST 1982 in seiner Zeit als Scientology-Mitarbeiter entworfen hatte: „Die CST war als ultimative Absicherung geplant, die zwar keine offizielle Funktion einnahm und nirgends operativ aufscheint, aber im Notfall die gesamten Scientology-Copyrights und –Trademarks um 100 Dollar und damit Scientology übernehmen kann. Dabei genügte es, wenn dies der ranghöchste Sea Org-Vertreter veranlasste und der heißt David Miscavige.“

Zu den unterirdischen CST-Standorten bzw. -Bunkern meinte Brennan: „Die Idee kam von Hubbard bzw. ist dessen Science Fiction-Buch Battlefield Earth entnommen. Ich musste es in der Planungsphase lesen. Anders als im Buch sollten aber keine Menschen vor einem Atomkrieg gerettet werden, sondern seine Aufzeichnungen.“

Blog 6 Battlefield Earth

Battlefield Earth wurde von John Travolta verfilmt, floppte gewaltig und räumte nur bei den 2001 verliehenen Goldenen Himbeeren gewaltig ab – sieben derartige wurden „eingeheimst“.

Fazit: Scientology bzw. die CST bzw. das Building Investment Committee besitzen einige unterirdische Bunkeranlagen. Geplant ist seit fast 30 Jahren, dort die Materialien Hubbards für die angesprochene Ewigkeit zu konservieren und atombombensicher zu lagern. Inwieweit dies Wirklichkeit ist, entzieht sich jeder Kenntnis. Naheliegend ist es eher, dass Scientology eine weitere Möglichkeit hat, Spendengelder seiner Mitglieder einzutreiben. Also ist das Geheimnis keines. Unabhängig davon verfügt Scientology z.B. in Twin Peaks über eine weitere Möglichkeit, unliebsame Mitarbeiter verschwinden zu lassen – Shelly Miscavige, die Eigentlich-noch-Ehefrau von David soll dort festgehalten werden.

Eines ist aber ganz sicher: Die Scientology-CST-Underground-Vault-Story ist immer für eine Zeitungsgeschichte gut, wie z.B. jene der Washington Post. Auch das Fernsehen greift die Geschichte gerne auf, wie z.B. 60 Minutes von CBS …

Auch wenn niemand so genau sagen kann, ob etwas und was wirklich drinnen ist, flog Angry Thetan mit seiner Drohne über einige CST-Standorte – zumindest von außen sollte man danach alles wissen. Und das in perfekter Bildqualität.

Den Anfang machen zwei Drohnenflüge über die Trementina Base in New Mexico, die wahrscheinlich am weitesten fortgeschritten ist, was das Ursprungskonzept betrifft …

Dann folgten drei Drohnenflüge über die Scientology-CST-Anlage Petrolia

Die Lady Washington Mine beehrte Angry Thetan dann zwei Mal …

Auf der Sweeney Ranch in Wyoming ist derweil noch nicht zu sehen, was die Menschheit dort erwartet …

Blog 6 Sweeney Ranch Wyoming Google Street View
Google Street View

Wenn Sie jetzt Twin Peaks, das mehr oder wenige geheime Hauptquartier der Church of Spiritual Technology (CST) vermissen sollten: Die Anlage nahe Los Angeles bekommt einen eigenen Blog, der demnächst folgt. Bis dahin die graphische Darstellung der Daily Mail

Blog 6 Twin Peaks Foto Daily Mail