In den Jahren 2009 und 2010 untersuchte das FBI die Situation in der paramilitärischen Sea Org von Scientology. Dabei ging es u.a. darum, dass jungen Menschen gute Bezahlung, reguläre Arbeitszeit und Familienbesuche versprochen wurden, wenn sie den Dienstvertrag über eine Milliarde Jahre [sic!] unterschreiben würden.

Die Realität sah/sieht anders aus – was auch das FBI feststellte: Einer Arbeitszeit von mind. 15 Stunde pro Tag, keine freien Tage, keine Verwandtenbesuche und wenige oder keine Dollar Wochenlohn.

Unabhängig der Tatsache, dass man eigentlich schon stutzig werden müsste, wenn einem ein Dienstvertrag über eine Milliarde Jahre vorgelegt wird, sind im letzten Jahrzehnt viele Mitarbeiter der Sea Org geflüchtet, Claire und Marc Headley verklagten Scientology wegen Menschenhandels (Human Trafficking) – und verloren den Prozess.

Und zwar aus der schlichten Logik: Scientology wird in den USA als Kirche gesehen, für die keine „weltlichen“ Richtlinien anwendbar sind.

Dabei war das FBI relativ weit in ihren Ermittlungen und eine Razzia im Hauptquartier von Scientology in Hemet/San Jacinto war angedacht.

Doch dann blies die Bundesbehörde die ganze Sache ab – und Scientology war wieder einmal davongekommen. Der verlorene Prozess der Headley’s könnte ein Grund gewesen sein.

Andererseits sind die Berichte, Feststellungen usw. des FBI’s wenigstens amtlich geworden und damit ein weiteres Puzzlesteinchen auf dem Weg zur Zerschlagung des Psychokults. Ich kenne mich im US-Rechtssystem zu wenig aus, aber der Richter meinte im Headley-Prozess, dass ein anderer Klagegegenstand besser gewesen wäre – und Ansatzpunkte gäbe es ja genug.

Hier die angesprochen Unterlagen, die Tony Ortega in seinem Blog dankenswerterweise veröffentlichte …

Und als PDF  FBI Trafficking Scientology , falls der Scribd-File aus irgendwelchen Gründen nicht mehr funktionieren sollte.

Foto: The Underground Bunker